Blasenprävention

Blase an der Ferse durch Fersenschlupf

Blase an der Ferse durch Fersenschlupf

Wenn deine Ferse in der Fersenbox zu viel Spielraum hat und sich auf und ab bewegt, spricht man vom Fersenschlupf. An sich ist die Bewegung der Ferse ganz natürlich – im Wanderschuh und im Laufschuh kann die Dauerbelastung jedoch schnell zu übermäßiger Reibung führen und in der Folge zu Blasen. Während sich bei Läufern häufig Blasen unter dem Fersenbein entwickeln, sind insbesondere Wanderer von Blasen direkt auf der Ferse betroffen.

Wie entsteht ein Fersenschlupf?

Das Fersenbein (Calcaneus genannt) wird von der Achillessehne beim Gehen nach oben gezogen und bewegt sich wieder nach unten bei der Abrollbewegung. Diese biomechanische Bewegung ist völlig natürlich, solange sie nicht übermäßig intensiv abläuft. Das kann z.B. passieren, wenn der Wadenmuskel sich etwas verkrampft und die Kraft dieser Auf- und Ab-Bewegung verstärkt. Die Achillessehne zieht dann das Fersenbein früher in der Gehbewegung nach oben und auch weiter nach oben als es normalerweise der Fall ist. 

Interessanterweise ist dieser „Fersenschlupf“ in Millimetern gemessen länger, als man sich das auf den ersten Blick vorstellt. In einer Untersuchung der University of Salford wurde festgestellt, dass sowohl die Aufwärts- als auch die Abwärtsbewegung in der Fersenbox pro Strecke bis zu 15 mm betragen kann. Das ist eine ganze Menge Bewegung die da stattfindet.

Drei Tipps, wie du einen Fersenschlupf reduzieren kannst

Wir stellen dir drei Techniken vor, mit denen du einen Fersenschlupf reduzieren, wenn nicht sogar verhindern kannst.

1. Fersenschlupf reduzieren durch verschiedene Schuhschnürtechniken

Durch gezielte Schuhschnürtechniken kann der Sitz der Ferse in der Fersenbox so optimiert werden, dass die Auf- und Ab-Bewegung (Fersenschlupf) eingeschränkt wird. Im Internet findest du viele gute Videos die im Detail zeigen, wie diese Schuhschnürtechniken bei Wanderschuhen und bei Laufschuhen eingesetzt werden. Läufer haben sogar einen eigenen Begriff geprägt, die sogenannte „Marathon-Schnürung“, bei der das obere letzte Loch des Laufschuhs in die Schnürtechnik mit einbezogen wird.

Hier ein Video, in dem die Marathon-Schnürung erklärt wird: Video Marathon-Schnürung.

Wanderer können zur Reduzierung eines Fersenschlupfs die sogenannte „Flaschenzugtechnik“ anwenden, die auf der Webseite von Bergzeit anschaulich beschrieben wird: Beschreibung Flaschenzugtechnik.

Weitere Schuhschnürtechniken, die man bei Wanderschuhen anwenden kann, werden im „Senkelseminar“ auf der Website von Outdoor-Welten gut erklärt.

Grafik verschiedener Schnürtechniken zum Üben

Alleine mit der richtigen Schnürung können Fußprobleme gelöst werden. Diese Grafik wurde uns von outdoor-welten.de zur Verfügung gestellt.

2. Fersenschlupf reduzieren durch richtige Weite bei der Schuhauswahl

    Die Schuhweiteneinteilung und Leistenherstellung ist eine Schuhwissenschaft für sich. Es werden dabei im Wesentlichen fünf Weiten unterschieden:

    Weite E: für schmale Füße;
    Weite F: für schmale bis normale Füße;
    Weite G: für normale Füße mit durchschnittlicher Breite;
    Weite H: für etwas kräftigere, vollere Füße;
    Weite K: für breite Füße mit besonderen Ansprüchen.

    Frauen haben von ihrer Fußanatomie her in der Regel schmalere Fersen als Männer. Sie sollten beim Laufschuh- und Wanderschuhkauf darauf achten, dass auch ein sogenannter Damenleisten bei der Schuhherstellung eingesetzt worden ist. 

    Da manche Schuhhersteller ihre eigenen Weiteneinteilungen haben gibt es hier nur eine Strategie, die dich zum Erfolg führen kann: Im Fachgeschäft einen Berater zurate ziehen und möglichst viele Schuhe anprobieren, bis du ein Exemplar gefunden hast, in dem du einen optimalen Sitz in der Fersenbox hast.

    3. Fersenschlupf reduzieren mit einem Fersenkeil

      Fersenkeile (auch als Fersenkissen oder Fersenerhöhung bezeichnet) sind in verschiedenen Höhen und Breiten erhältlich. Sie werden in die Schuhe oder unter die Schuheinlegesohle gelegt oder eingeklebt. Sie drücken durch ihre Sprengung die Ferse etwas höher gegen den Spann des Schuhs und in die Fersenbox hinein.

      Durch Fersenkeile können auch Beinlängendifferenzen ausgeglichen werden. Außerdem werden Sehnen und Muskeln im Wadenansatz und im hinteren Teil des Fußes entlastet. Orthopädisch orientierte Schuhgeschäfte sind hierfür deine Anlaufstelle. Mit deren fachkundiger Beratung wirst du die Fersenkeile optimal für deine Bedürfnisse anpassen können.

      Abbildung eines FersenkeilsFersenkeile können den Sitz der Ferse in der Fersenbox verbessern.

      Kein Fersenschlupf – keine Blasen?

      Ein unter Kontrolle gebrachter Fersenschlupf ist schon einmal die halbe Miete bei der Verhinderung von Blasen. In den meisten Fällen muss aber noch mehr gemacht werden, um die lästigen Blasen zu verhindern. Der Reibungswiderstand, der im Schuh verarbeiteten Materialien (z.B. für das Schuhfutter oder die Einlegesohle) plus das Sockenmaterial und die Bewegung in der Fersenbox sorgen für das Entstehen von sogenannten Scherkräften zwischen dem Fersenbein und der Hautoberfläche.

      Bei einem hohen Reibungswiderstand entstehen starke Scherkräfte, die nach einer gewissen Dauer zur Blasenbildung führen können. Daher spielen auch die im Schuh verbauten Materialen und das Sockenmaterial eine wesentliche Rolle bei der Verhinderung von Blasen.

      Wir wir eine Blase an der Ferse durch Fersenschlupf verhindern können, wissen wir jetzt. Aber wie reduzieren wir den Reibungswiderstand, der im Schuh durch die verschiedenen Materialien entstehen kann? Die Lösung besteht darin, die Stellen und Bereiche im Schuh, an denen die Gefahr einer Blasenbildung besteht glatt bzw. gleitfähig zu machen.

      Reibungslos.de hat dafür drei Möglichkeiten parat, die bei Bedarf auch miteinander kombiniert werden können:

      1. „Glattmachen“ der Haut an der Ferse

        Die wohl bekannteste Methode, blasengefährdete Hautstellen vorbeugend zu glätten, ist das Auftragen von Cremes oder Gels (z.B. Vaseline, Hirschtalg). Je nach Dauer der Bewegung und der zu bewältigenden Strecke, muss das Auftragen mehrmals wiederholt werden. Der Nachteil dieser Produkte: Sie werden mit den Händen aufgetragen, fühlen sich mitunter klebrig und schmierig an. Für diesen Anwendungsfall empfehlen wir den Hautschutzbalsam von BODY GLIDE. Ähnlich einem Deostick lässt sich BODY GLIDE direkt aus dem Stick auftragen, ohne sich dabei die Finger zu verschmieren. Außerdem hält der hauchdünne Schutzfilm viele Stunden und muss nicht ständig erneuert werden.

        Abbildung wir Body Glide auf die Haut am Fuß aufgetragen wird

        Auftragen von BODY GLIDE „foot glide“ macht die Haut am Fuß glatter und schützt somit vor schmerzhafter Reibung.

        2. Glattmachen durch Doppelsocken bzw. zwei Socken übereinander anziehen

        In vielen Fällen genügt es, zur Verhinderung von Blasen auf Doppelsocken zu setzen oder zwei Socken übereinander zu tragen. Vor allem synthetische Sockengarne, die zudem durch ihre große Faseroberfläche auch sehr gut Schweiß aufnehmen können, haben die Eigenschaft recht „glatt“ zu sein. Die glatte Innensocke kann dadurch leicht an der glatten Aussensocke gleiten und dadurch Reibung zwischen die Socken verlagern. Wichtig dabei ist, dass sich keine Falten in der innenliegenden Socke bilden und dass sich die Socken während der Bewegung nicht verdrehen.

        Der amerikanische Hersteller WRIGHTSOCK hat sich dieser Problematik gewidmet und eine doppellagige Sockenkonstruktion entwickelt, die zuverlässig Blasen verhindern kann. Die Innensocke ist mit der Außensocke an drei Stellen verbunden, sodass sie weder Falten schlagen noch sich verdrehen können. Zudem ist die Innensocke mit einer Funktionsfaser ausgestattet, mit der Feuchtigkeit von der Fußhaut nach außen abtransportiert wird. Also: keine Reibung, keine Feuchtigkeit, keine Blasen!

        3. Glattmachen im Schuhinnenraum

        Futtermaterialien, Nähte, Einlagen oder auch ein Loch in der Fersenbox haben einen hohen Reibungswiderstand und „halten“ die Socke fest. Die Socke wiederum hält deine Haut fest. Durch die Bremswirkung bewegt sich der Fersenknochen an markanten Stellen stärker im Fuß auf und ab, wodurch Scherkräfte entstehen. Als Folge wird das Zwischengewebe verletzt, Flüssigkeit (Plasma) wird eingelagert und – zack – die Blase ist da.

        Um diesen Prozess zu unterbinden, musst du die markanten Stellen im Schuhinnenraum glatt machen. Wie das geht? Mit dem einzigen Produkt, das zur Blasenverhinderung in den Schuh und nicht auf die Haut geklebt wird: mit dem BLASENSTOPPER.

        Bild eines Wanderschuhs mit eingeklebtem Blasenstopper in der Fersenbox

        In die aufgeriebene Fersenbox eines Wanderschuhs kann ein ovaler Blasenstopper eingeklebt werden, zur Reduktion von Reibung.

        Zusammenfassung:

        • Blasen an den Fersen entstehen durch Scherkräfte, die durch übermäßigen Fersenschlupf und zu hohen Reibungswiderstand verursacht werden.
        • Blasen können verhindert werden, indem Fersenschlupf und Reibungswiderstand reduziert werden.
        • Schnürtechniken, optimal passende Schuhleisten und Fersenkeile sind erfolgversprechende Techniken, um einen Fersenschlupf in den Griff zu bekommen.
        • Das Glattmachen der Haut an der Ferse durch Auftragen eines Hautschutzbalsams, durch das Tragen von doppellagigen Socken und das Glattmachen im Schuh durch das Einkleben eines BLASENSTOPPER-Klebepads, reduzieren den Reibungswiderstand und schützen damit vor Blasenbildung.