Blasenprävention

Blase an den Füßen – kleine, aber schmerzhafte Verletzung

Blase an den Füßen – kleine, aber schmerzhafte Verletzung

Fußblasen sind keine seltene Sportverletzung, sondern begleiten viele Bewegungsfreudige tagtäglich. Doch warum entstehen sie so leicht? Wer ist besonders betroffen und wie kannst du vorbeugen? Dieser Artikel liefert dir wissenschaftlich fundierte Antworten und zeigt konkrete Maßnahmen, wie du dich vor Blasen an den Füßen schützen kannst.

Blasen gelten als Sportverletzung

Blasen an den Füßen sind keine Kleinigkeit. Ganz im Gegenteil, sie gelten als Sportverletzung und können aus einem entspannten Wandertag oder einem ambitionierten Lauftraining schnell eine sehr schmerzhafte Erfahrung machen. Besonders bei Sportarten wie Laufen, Wandern oder Tennis gehören sie zu den häufigsten Beschwerden – und das weltweit.

Aber warum entstehen Blasen überhaupt? Und was kannst du tun, um sie zu verhindern?

Warum entstehen Blasen?

Blasen sind das Ergebnis von Reibung, Druck und Feuchtigkeit. Wenn die Haut wiederholt und über längere Zeit an Schuhen, Socken oder anderer Haut reibt, führen die entstehenden Scherkräfte zu einer Beschädigung der Haut. Dabei lösen sich obere Hautschichten minimal voneinander; Flüssigkeit füllt den Zwischenraum und die typische Blase entsteht.

Ein entscheidender Faktor im Entstehungsprozess einer Blase sind Feuchtigkeit und Wärme. Wärme führt zu erhöhter Schweißproduktion. Aufgeweichte Haut ist empfindlicher gegenüber Reibung und kann viel leichter geschädigt werden. Es entsteht ein Teufelskreis aus Reibung, Wärme und Feuchtigkeit, der in einer schmerzhaften Blase endet.

Merke: Reibung + Feuchtigkeit + Dauer/Belastung = hohes Blasenrisiko.

Wie verbreitet sind Blasen an den Füßen?

Vielleicht tröstet es dich ein wenig, dass du mit diesem Problem nicht alleine bist. Die folgenden Zahlen zeigen, wie verbreitet das Auftreten von Blasen an den Füßen tatsächlich ist:

Laufen:

  • In einer deutschen Umfrage unter Läufer:innen berichteten 69 %, dass sie regelmäßig Blasen bekommen. [1]
  • In einer Studie mit 533 Wettkampf-Läufer:innen berichteten 29 % am Ende des Rennens von Blasen. [2]
  • Bei Langstreckenläufer:innen entwickeln bis zu 25 % während eines Wettkampfs Blasen. [3]

Wandern:

  • Auf Mehrtagesetappen (z. B. Jakobsweg) zeigten 74 % der Studienteilnehmenden nach mehreren Etappen Blasen. Nasse Socken und viele Kilometer auf Asphalt erhöhten das Risiko signifikant. [4]

Typische Risikofaktoren

  • Feuchte/verschwitzte Haut: Erhöht die Reibung – messbare Häufigkeit von Blasen bei hoher Hautfeuchte. [4, 5]
  • Schuhwerk/Passform: Zu eng oder zu weit, harte Fersenkappen, neue, noch nicht eingelaufene Schuhe bergen ein erhöhtes Risiko für Fußblasen. [3]
  • Untergrund/Dauer: Viele Kilometer auf Asphalt und lange Belastungszeiten pushen das Risiko. [5]
  • Blasen-Historie: Wer schon einmal Blasen hatte, hat ein erhöhtes Blasen-Risiko. [2]

So beugst du Blasen vor

Zum Glück gibt es wirksame Möglichkeiten um das Risiko für eine Blasenbildung zu reduzieren, wenn nicht sogar zu verhindern:

1. Anti-Blasen-Socken:

Doppellagige Socken, wie z.B. Wrightsock, verlagern die Reibung weg von der Haut zwischen die beiden Sockenschichten. Das verhindert Reibung, Wärme und Schweiß und wirkt der Blasenbildung effektiv entgegen.

2. Hautschutzbalsam:

Ein Anti-Wundreib-Stick, wie z.B. Body Glide, wirkt wie ein unsichtbarer Schutzfilm. Den Balsam einfach auf die gefährdete Hautstelle auftragen – fertig ist der Hautschutz. Wirkt auch bei Hitze und Feuchtigkeit.

3. Reduzierung von Druck:

Blasenstopper-Klebepads reduzieren punktuell Druck- und Reibungsstellen, wie z.B. an Hacke, Fußkante oder Ballen. Die Pads mit der glatten Oberfläche werden in den Schuhinnenraum geklebt und verhindern effektiv Reibung an der betreffenden Stelle. Ideal zum Einlaufen neuer Schuhe oder für lange Touren.

Fazit

Blasen sind zwar klein, können aber Training, Wettkampf oder Freizeitsport massiv beeinträchtigen. Wenn du Reibung und Feuchte im Griff hast – mit der richtigen Socke, gezieltem Hautschutz und punktueller Entlastung – bleibt dein nächster Lauf oder deine Wanderung reibungslos und du kannst dich auf das konzentrieren, was wirklich zählt: deinen Sport und deine Abenteuer.

Kurze Frage, kurze Antwort

Wie schnell entsteht eine Blase?

Je nach Reibung, Feuchte und Druck kann Haut schon innerhalb einer Trainingseinheit bzw. nach wenigen Kilometern Schaden nehmen – warme und feuchte Bedingungen beschleunigen das.

Hilft Vaseline oder „irgendein“ Fett?

Kurzzeitig kann nahezu jedes Gleitmittel helfen, aber haltbare, schweißresistente Formulierungen (z. B. Body Glide) sind praktischer und sauberer.

Baumwolle oder Funktionssocken?

Funktionsfasern transportieren Feuchtigkeit besser ab und reduzieren Reibung – ein klarer Vorteil gegenüber Baumwolle.

Quellen

[1] GEHWOL-GTC FootActives, Umfrage auf laufen.de: „Vorbeugen im Trend: Wer läuft, braucht gesunde Füße“ 
[2] PubMed: „Epidemiology, prevention methods, and risk factors of foot blisters in French trail ultramarathons“, (aus: The Journal of Sports Medicine an Physical Fitness. 2023 Aug;63(8):921-926. doi: 10.23736/S0022-4707.23.14937-1. Epub 2023 May 11.  
[3] ARS MEDICI, Dossier VII + VIII, 2009: „Wenn Sport die Haut malträtiert“ 
[4] PubMed: „Prevalence and risk factors associated with the formation of dermal lesions on the foot during hiking“ (2020) 
[5] Hautfeuchte & Blasen-Risiko (Hiking): „Influence of skin hydration level on the occurrence of blisters on the feet of long-distance hikers“ (Int Wound J, 2024).