Blasen an den Füßen sind für Läuferinnen, Wanderer und Alltagshelden gleichermaßen frustrierend. Viele greifen zu Tape gegen Blasen an den Füßen, etwa Sporttape, Leukotape oder sogenanntes Anti Blasen Tape. Doch in der Praxis schneidet Tape häufig schlechter ab als gezielte Präventionslösungen. In diesem Artikel erfährst du, warum Tape selten die beste Wahl ist und welche Alternativen Blasen deutlich zuverlässiger verhindern.
Warum entstehen Blasen überhaupt?
Blasen entstehen durch das Zusammenspiel aus Reibung, Druck und Feuchtigkeit. Reiben Schuh, Socke oder Einlage wiederholt an derselben Stelle, verschieben sich Hautschichten gegeneinander. Dadurch bilden sich Mikroschäden und Flüssigkeitsansammlungen, die schließlich zur schmerzhaften Blase führen. Je feuchter und wärmer die Umgebung ist, desto schneller tritt dieser Effekt ein.
Warum Tape oft unterperformt
Auch wenn Anti Blasen Tape oder klassisches Sporttape kurzfristig wie eine zweite Haut wirken kann, zeigt der Alltagseinsatz deutliche Schwächen. Tape reduziert Reibung nicht verlässlich genug, kann Falten werfen und lässt nach Schweiß und Bewegung an Klebkraft verlieren. Vor allem bei bereits bestehenden Blasen ist Tapen problematisch und kann die Situation verschlimmern.
- Kein Flüssigkeitsmanagement: Tape nimmt Feuchtigkeit nicht auf. Schweiß und Blasenflüssigkeit bleiben auf der Haut und weichen sie weiter auf.
- Hautschäden beim Entfernen: Starker Kleber kann den empfindlichen Blasendeckel abziehen und die Wunde vergrößern.
- Falten und Kanten: Unelastische Tapes neigen zu Kantenbildung. Neue Reibungspunkte entstehen genau dort, wo Schutz nötig wäre.
- Geringere Atmungsaktivität: Hitze und Feuchtigkeit stauen sich unter dem Tape und erhöhen das Blasenrisiko.
- Allergien und Irritationen: Kleber und Reibung können gereizte Haut zusätzlich belasten.
Das Fazit aus der Praxis: Tape gegen Blasen an den Füßen kann als Notbehelf funktionieren, ist aber in puncto Haltbarkeit, Komfort und Heilungsunterstützung den richtigen Präventionsprodukten unterlegen.
Studien zur Blasenprävention mit Tape: uneinheitlich
Zwei hochwertige Studien untersuchten, ob Papier- oder OP-Tape präventiv vor Blasen schützt:
- Studie 1 (2014): Kein signifikanter Schutz – tatsächlich mehr Blasen unter dem Tape als daneben (Link zur Studie auf PubMed: Friction Blisters of the Feet: A Critical Assessment of Current Prevention Strategies)
- Studie 2 (2016): 40 % weniger Blasen – aber nur, wenn Tape gezielt auf bekannten Problemstellen angebracht war – Anzahl der Personen, die für eine erfolgreiche Prävention getaped werden mussten: 1,31
- (Link zur Studie auf PubMed: Paper Tape Prevents Foot Blisters: A Randomized Prevention Trial Assessing Paper Tape in Endurance Distances II (Pre-TAPED II))
Fazit: Uneindeutige Beweislage – Tape kann in bestimmten Situationen wirken, ist aber keine verlässliche, breit anwendbare Lösung.
Die besseren Alternativen zur Blasenprävention
1. Glättende Klebepads
Glättende Klebepads wie die von Blasenstopper werden direkt im Schuh auf raue oder unebene Stellen geklebt, um die Oberfläche zu glätten und die Reibung zwischen Fuß und Schuh zu reduzieren. Sie wirken präventiv, sind einfach anzubringen, wasser- und schweißresistent und bieten langanhaltenden Schutz vor Blasen. Für bereits bestehende Blasen sind sie jedoch nicht geeignet.
2) Anti-Reibungs-Balsam
Eine weitere gute Möglichkeit bietet die Verwendung von Reibungsschutz-Balsam (z.B. Foot Glide von BODY GLIDE) legt sich als kaum spürbarer Film auf die Haut. Er minimiert Reibung, ohne zu schmieren, ist schweißresistent und lässt sich unterwegs schnell nachtragen. Ideal für Ferse, Achillessehne, Zehenzwischenräume und Ballen.
3) Doppellagige, feuchtigkeitsleitende Socken
Zwei Sockenlagen verschieben sich gegeneinander, sodass weniger Scherkräfte auf die Haut wirken. Moderne Materialien transportieren Feuchtigkeit nach außen. Das Ergebnis ist ein messbar angenehmeres Fußklima und deutlich weniger Hotspots. Unsere Empfehlung: Wrightsock Anti-Blasen-Socken
Vergleich: Tape vs. präventive Lösungen
Wann Tape dennoch Sinn ergeben kann
Wenn unterwegs nichts anderes verfügbar ist, kann Anti Blasen Tape kurzfristig als Puffer dienen. In diesem Fall sollte die Haut sauber und trocken sein, die Tape-Ecken sollten abgerundet werden und Falten sind strikt zu vermeiden. Sobald möglich, sollten Blasenstopper Klebepatches, ein Reibungsschutz wie Foot Glide oder doppellagige Socken zum Einsatz kommen.
Praxis-Tipps für blasenfreie Füße
- Hotspots früh erkennen und unmittelbar mit Blasenstoppern oder Foot Glide versorgen.
- Doppellagige, nahtarme Socken tragen und bei Bedarf unterwegs wechseln.
- Schuhe passend schnüren, Druckspitzen reduzieren und Einlagen prüfen.
- Füße trocken halten, feuchte Socken rechtzeitig wechseln und Pausen zum Lüften nutzen.
- Tape nur als Notlösung verwenden und später durch bessere Optionen ersetzen.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Hilft Tape wirklich gegen Blasen?
Tape kann kurzfristig Reibung reduzieren, ersetzt aber keine gezielte Vorbeugung mit Blasenstoppern, Anti-Blasen-Balsam oder doppellagigen Socken.
Wie setze ich glättende Klebepatches richtig ein?
Die Patches werden auf die Innenseite des Schuhs geklebt, an den Stellen, die sonst Blasen verursachen. So wird die Reibung reduziert, ohne die Haut zu belasten.
Kann ich Tape und Blasenstopper kombinieren?
Grundsätzlich ist es besser, Tape nur als Notlösung zu verwenden. Blasenstopper-Patches oder Anti-Blasen-Balsam bieten effektiveren Schutz und Komfort.
Fazit: Tape ist eine Notlösung, keine Strategie
Tape gegen Blasen an den Füßen wirkt oft nur kurzfristig und birgt relevante Nachteile. Wer Blasen wirklich vorbeugen möchte, setzt auf Blasenstopper Klebepatches, den trockenen Reibungsschutz Foot Glide von Body Glide sowie doppellagige Socken. Diese Kombination reduziert Reibung, verteilt Druck, managt Feuchtigkeit und hält die Haut intakt. Tape bleibt die Ausnahme für den Notfall.
Tipp für die Packliste: Ein kleines Set aus Blasenstoppern, Foot Glide und einem Paar doppellagiger Socken wiegt fast nichts, erhöht aber den Komfort auf jeder Distanz spürbar.