Wenn rote Flecken meine Beine „zieren“
Die Ursachenforschung trieb mich zu einem Telefonat mit meinem Sockenhersteller, da Tanja die Vermutung äußerte, die Socken könnten durch Materialzusammensetzung oder evtl. Schadstoffe die „Beschwerden“ verursachen. Logisch war diese Schlussfolgerung nicht, da die Haut im Sockenbereich ohne jegliche Verfärbung blieb.
In diesem Telefonat höre ich das erste Mal von der sogenannten „purpura d´effort“ oder „runners purpura“; in deutscher Sprache hat sich der Satz „Purpura déffort – Des Läufers rote Beine bei Hitze“ manifestiert. Manche sprechen auch von Wander- oder Pilgerkrätze.
In einer Ärztezeitung wurde bereits im Juli 2010 darüber berichtet und die Beschreibung von Symptomen, Ursachen und Verlauf, bestärken mich in der Annahme, dass es sich bei meinen Symptomen um diese „Purpura déffort“ handelt. Denn auch die Prognose, die Wanderkrätze würde innerhalb von zwei bis drei Tagen wieder verschwinden sowie die Angaben zur lokalen Eingrenzung auf den Unterschenkel treffen voll und ganz auf mich zu.
Verursacht wir die (für mich gruselig betitelte) Pilgerkrätze durch lange Wanderungen bei großer Hitze. Die Symptome tauchen hauptsächlich an weiblichen Beinen auf. Betroffen sind PilgerInnen, WanderInnen und LangstreckenläuferInnen. Inzwischen weiß ich aber, dass es durchaus auch männliche Kandidaten für Purpura déffort gibt.
Was bedeutet „Purpura“?
Purpura steht für Kapillarblutungen in der Haut. Kapillare sind nach Arterien und Venen die kleinsten Blutgefäße im Körper. Ihr Durchmesser ist um ein Vielfaches geringer als der eines menschlichen Haares. Rote Blutkörperchen bewegen sich durch diese dünnen Gefäße und müssen sich teilweise quetschen um hindurch zu gelangen. Finde ich besonders spannend.
Wenn sich nun durch hohe Belastung und große Hitze diese dünnen Gefäße weiten, kann es zu winzigen Rissen kommen die zu punkt- oder flächenförmig rote Flecken in der Haut führen. So habe ich es auf mehreren Seiten im Internet recherchiert.
Selten tritt dabei Juckreiz auf, meist sind die Flecken einfach nur da und bereiten ansonsten keine Beschwerden. Ich bin regelmäßig zu Besuch bei meiner Hausärztin, die meine Durchblutung in den Beinen im Blick hält. Das rate ich auch allen, die mit solchen Erscheinungen konfrontiert werden, vor allen Dingen, wenn sie mit schweren Beinen einhergehen. Meine Ärztin gibt mir immer wieder Entwarnung, ich habe derzeit – toi toi toi – einen gesunden Körper.
Was man bei Wander- oder Pilgerkrätze tun kann
Mir hat im Hochsommer das Tragen meiner Kompressionsstrümpfe bzw. Beinlinge geholfen. Neben dem angenehmen, entlastenden Gefühl, das diese eng anliegenden Strümpfe bieten, wird durch die Kompression dem Venenhaushalt „Feuer“ gemacht. Die Durchblutung wird gefördert und die hässlichen Purpura Flecken bleiben aus. Allerdings empfinde ich die Beinlinge nicht als so schmückend, dass ich sie zusammen mit kurzen Hosen tragen würde.
Nach einer langen Wanderung hilft zusätzlich kaltes Abduschen, auch das regt den Blutkreislauf an, sowie Hochlegen der Beine. Das gleiche angenehme Ergebnis erzielt man, indem man Bachläufe und Seen für ein erfrischendes Fußbad nutzt. Auch gut: Einfach auf den Rücken legen und die Beine hochlagern. Danach fühlen sich die müden Strampler frisch und ausgeruht an.
Lese auch Elkes Blogartikel zur „Purpura déffort“ bzw. zur Wander- oder Pilgerkrätze, auf ihrem Blog Fotografische Reisen und Wanderungen.
Einen weiteren Artikel zu diesem Thema mit weiterführenden Links findest du hier:
Wander- oder Pilgerkrätze (Purpura d’effort)
Wanderbloggerin Elke Bitzer ist hauptsächlich in Deutschland unterwegs. Ob Wandermarathon, Klettersteig oder Genusstour, Elke hat einen besonderen Blick auf die Natur, den sie in Wort und Bild auf ihrem Blog Fotografische Reisen und Wanderungen festhält.
Rote Pusteln am Unterschenkel – was auf den ersten Blick aussieht wie eine allergische Reaktion ist lediglich eine Überanstrengung der Wadenmuskulatur, die zu Kapillarblutungen (Purpura d’effort) führt.